Auch und gerade in finanziell angespannten Zeiten kommt es bei notwendigen Investitionsmaßnahmen darauf an, sorgfältig zu prüfen, die richtigen Prioritäten zu setzen und sich nicht nur von kurzfristigen Erwägungen leiten zu lassen.
Für uns hat die vernünftige Bildung unserer Kinder eine hohe Priorität. Die Erweiterung der GGS Much in der Ortsmitte ist notwendig und dringlich. Deshalb hatte der Gemeinderat im September 2023 nach langen Vorarbeiten auch mit den Stimmen der SPD entschieden, unter den vom Planungsbüro vorgestellten Alternativen die sog. „Variante 1“ umzusetzen. Bei weitem keine Goldrandlösung, aber eine sachgerechte Lösung mit geringeren Einschränkungen während der Bauphase, die aber vor allem auf Dauer einen guten Schulbetrieb sicherstellt.
Die damalige Entscheidung wurde nun nochmals überprüft. Die Ergebnisse stellte die Architektin des Planungsbüros in einer gemeinsamen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses und des Ausschusses für Jugend, Familie, Soziales, Schule und Inklusion am 27. August 2024 vor. Im Ergebnis verbleiben zwei realisierbare Alternativen: Neben der Variante 1 mit geschätzten Kosten von 4,4 Mio. Euro noch eine Variante 2 mit 3,1 Mio. Euro. Letztere wäre aber mit gravierenden Nachteilen verbunden, die auch aus unserer Sicht weder zumutbar und noch zukunftsfähig wären. So müsste der ohnehin schon knappe Pausenhof weiter verkleinert werden, außerdem müssten Schulräume im Kellergeschoss mit eingeschränktem Tageslicht untergebracht werden, in den Fluren ganz ohne Tageslicht. Dies ist pädagogisch nicht nur aus Sicht der Schulleitung höchst fraglich; eine solche „Kellerschule“ in Much wäre auch für Eltern und künftige Lehrkräfte kaum attraktiv und würde das Ziel, eine zukunftsfähige Schule zu erhalten und zu schaffen, konterkarieren. Eine kurzfristig billiger erscheinende „Murks“-Lösung könnte die Gemeinde in Zukunft teuer zu stehen kommen. Abgesehen davon können bei der Variante 2 die Kosten für die umfangreichen Erdarbeiten zur Ausschachtung zur Herstellung einigermaßen erträglicher Lichtverhältnisse derzeit nicht beziffert werden. Der nominelle Kostenvorteil dürfte dadurch jedenfalls sinken.
Da auch die CDU-Fraktion für die Variante 1 gestimmt hat, hat sich der Rat erneut mit Mehrheit hierfür ausgesprochen. Jetzt kommt es darauf an, die Planungen nun auch zügig umzusetzen, da die Baukosten bei weiteren Verzögerungen sicherlich eher steigen dürften.