Hilfe für Familien aus dem Lager in Lesbos
Während die meisten von uns Weihnachten sicherlich in einem beheizten Zuhause verbracht haben, erreichten uns Berichte wie dieser aus der WAZ vom 23. Dezember 2021:
„Marziye Sedaghat ist im achten Monat schwanger. Ihr Kind wird auf der griechischen Insel Lesbos zur Welt kommen, hinein geboren in das Flüchtlingslager Kara Tepe. Eine Person mehr in dem Zelt,
in dem Marziye mit ihrem Mann und den drei älteren Kindern lebt, seit das alte Lager Moria im September abgebrannt ist. Möglichkeiten zu heizen gebe es nicht, erzählt Marziye. Wir haben Decken.
Doch das reicht nicht, um warm zu bleiben.“
Fast 8000 Menschen, die meisten von ihnen Familien mit Kindern, leben im neuen Lager Kara Tepe auf Lesbos, das nach dem Brand des ursprünglichen Auffanglagers Moria im September provisorisch in
Zelten errichtet worden war. Das Lager liegt direkt am Meer, bei Sturm reißen die Böen an den Zelten, bei Regen stehen viele der Unterkünfte unter Wasser und die wenigen Habseligkeiten der
Menschen werden nass. Zu den schlimmen äußeren Bedingungen kommen fehlende sanitäre Anlagen, eine unzureichende Gesundheitsversorgung und nicht ausreichende Corona-Vorsorgemaßnahmen.
Die Bundesregierung hat zwar die Aufnahme eines Kontingentes von Flüchtlingen aus Moria beschlossen, dies reicht aber bei weitem nicht aus. Hilfsorganisationen appellieren daher an die
EU-Staaten, zusätzliche Flüchtlinge von den griechischen Inseln aufzunehmen. Dazu haben sich schon viele deutsche Städte bereit erklärt, unter anderem auch Siegburg.
Wir halten es für unsere humanitäre Pflicht, auch in Much ein konkretes Zeichen der Hilfe zu setzen und einige Flüchtlinge zusätzlich aufzunehmen, wobei die konkrete Anzahl noch festzulegen wäre.
Die SPD-Fraktion im Mucher Gemeinderat hat deshalb Ende Dezember 2020 einen entsprechenden Antrag eingebracht. Unsere Hoffnung ist, dass alle Parteien dem zustimmen werden. Für die SPD Much ist
die Hilfe für geflüchtete Menschen im Übrigen nicht nur ein Lippenbekenntnis; so haben wir im vergangenen Jahr bereits die Seenotrettung mit einer Spende unterstützt.