Ein gutes Jahresende für Much

Much benennt eine Straße nach Christel von Vietinghoff-Scheel

In der letzten Ratssitzung des Jahres 2019 hat der Gemeinderat auf Antrag der SPD-Fraktion einstimmig beschlossen, im Gemeindegebiet eine Straße oder einen Platz zu Ehren von Frau Christel von Vietinghoff-Scheel zu benennen.

Im Jahre 2019 haben wir „100 Jahre Frauenwahlrecht“ gefeiert. Engagierte und mutige Frauen haben dies gegen deutlichen Widerstand im Jahre 1919 durchgesetzt. Die erste Rede einer Frau in einem deutschen Parlament hielt Marie Juchacz, eine deutsche Sozialreformerin, Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin.

Als die Hausfrau und Sozialdemokratin Christel von Vietinghoff-Scheel 1965 in die Mucher Gemeindevertretung gewählt wurde, war Politik - nicht nur in Much - noch eine überwiegend männliche Angelegenheit. Frau von Vietinghoff-Scheel gehörte dem Rat insgesamt 22 Jahre an. Als erste Frau wurde sie 1982 zur stellvertretenden Bürgermeisterin gewählt. Auch nach ihren Austritt aus dem Rat im Alter von 70 Jahren im Jahre 1989 hat ihr Interesse an der Gestaltung des Gemeinwesens nicht nachgelassen. Im Jahre 2015 verstarb Christel von Vietinghoff-Scheel.

Michael Klement, Fraktionsvorsitzender der SPD im Gemeinderat, erinnert sich an seine Begegnungen mit ihr: „Laute Töne, heftige Auseinandersetzungen über politische Fragen und persönliches Profilierungsstreben waren nicht ihre Sache. Sie hatte ihren eigenen Stil, für ihre Überzeugungen und vor allem für das Wohl der Mucher Bürgerinnen und Bürger einzutreten und sie erfolgreich durchzusetzen.“

Es war an der Zeit, dieses außergewöhnliche Engagement einer Frau in unserer Gemeinde zu würdigen; das 100-jährige Jubiläum des Frauenwahlrechts in diesem Jahr war dazu ein guter Anlass.