100 Jahre Frauenwahlrecht

Viel erreicht, noch viel zu tun!

Vor 100 Jahren hielt Marie Juchacz, Sozialdemokratin und Gründerin der Arbeiterwohlfahrt (AWO), aus Anlass der Einführung des Frauenwahlrechts die erste Rede einer Frau  in einem deutschen Parlament. 
Zur Erinnerung an diesen Meilenstein für Frauenwahlrechte in Deutschland, aber auch zu Bilanz und Ausblick fand genau 100 Jahre später, am 19. Januar 2019, eine gemeinsame Veranstaltung der SPD Rhein-Sieg und der AWO Bonn/Rhein-Sieg in der Aula des Gynasiums Altenforst in Troisdorf statt. Dabei konnte die Kreisvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), Katja Ruiters aus Much, die Bundestagsabgeordneten Nicole Westig (FDP) und Sebastian Hartmann (SPD) begrüßen, ebenso wie die frühere SPD-Abgeordnete und Finanzexpertin Ingrid-Matthäus-Maier. Diese appellierte in ihrer Rede an die Frauen: „Kämpft und seid solidarisch!“

Unter der Moderation von Julitta Münch diskutierten Matthäus-Maier u. a. mit der Marie-Juchacz-Biographin Lydia Struck, der SPD-Europawahl-Kandidatin für Mittelrhein, Claudia Walther und der Jungsozialistin Christina Neidel unter lebhaftem Zutun des Publikums die aktuelle Situation von Frauen in Deutschland. Alle waren sich einig: Wir können stolz sein auf das Erreichte, es braucht aber noch weitere Anstrengungen, um die volle Gleichstellung für Frauen zu erreichen und bereits Erreichtes gegen rechtspopulistische Strömungen zu verteidigen. Ob gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Repräsentanz in Vorständen und Führungsetagen, die MeToo-Debatte oder der Umgang mit dem Thema Abtreibung: Es bleibt viel zu tun. Ein konkretes Ziel der Sozialdemokratie ist die gesetzliche Einführung der Parität, das heißt die Hälfte der Parlamentssitze für Frauen. Claudia Walther brachte es auf den Punkt: „Wir wollen nicht die Hälfte vom Kuchen, wir wollen die Hälfte der Bäckerei!“