„Ich bin regelrecht erschrocken über so viel Populismus“, fasst der Landtagsabgeordnete für Much, Dirk Schlömer (SPD), seine Reaktion auf einen Artikel der Mucher CDU zum Thema Schreibschrift in NRW zusammen.

Darin behauptet der CDU-Ortsverband, dass die Landesregierung die Schreibschrift in NRW abschaffen würde. Dem widerspricht der Landtagsabgeordnete entschieden: „Ich weiß überhaupt nicht, wo die
Mucher CDU diese Information aufgeschnappt hat. Sie hätte sie überprüfen sollen. Sie ist eindeutig falsch.“ In NRW gelte der Grundschullehrplan von 2008, für den die damalige
CDU-Bildungsministerin Barbara Sommer verantwortlich zeichnet. Dieser Plan sieht vor, dass Schülerinnen und Schüler ausgehend von einer Druckschrift eine „gut lesbare verbundene Handschrift“
erlernen sollen. Eine genaue Festlegung, welche Form der Schreibschrift unterrichtet werden soll, trifft der Lehrplan nicht. „Es gibt keine Änderung am Lehrplan und keinen Beschluss, wie die CDU
Much behauptet. Es gilt weiterhin der Plan, den die CDU-Ministerin zu verantworten hat. Dieser lässt den Schulen und Lehrern vor Ort die pädagogische Entscheidung, welche Schreibschrift
unterrichtet wird. Am Ende müssen die Schüler eine verbundene Handschrift beherrschen. Dieser Ansatz ist richtig“, so Schlömer. Einige wenige Grundschulen folgen der Empfehlung des
Grundschulverbands aus dem Jahr 2010 und unterrichten eine reduzierte Form der Schreibschrift, die nicht mehr einzelne Verbindungen zwischen Buchstaben festlegt. Es handelt sich dabei aber nicht
um eine lebenslang genutzte Druckschrift.
Der Landtagsabgeordnete Dirk Schlömer bedauert den politischen Stil: „Mit erfundenen Fake-News arbeiten eigentlich ganz andere Gruppierungen. Wir sollten die politische
Auseinandersetzung auf einer Sachebene führen. Stattdessen liefert die CDU Much mit Falschbehauptungen und Formulierungen wie ‚verstümmelte Sprache‘ oder dem Hinweis, dass Jugendliche nur noch
auf dem Smartphone schreiben könnten, eine billige und gefährliche Polemik. Ich erwarte eine Richtigstellung.“