In Much wollen wir Mobilität für alle Menschen garantieren, unabhängig von
Wohnort, Alter oder finanziellen Möglichkeiten. Dafür wollen wir in einen be-
zahlbaren, sauberen, zuverlässigen, barrierefreien und attraktiven Öffentlichen
Personennahverkehr (ÖPNV) investieren.
Wir wollen die Mobilitätswende! Nur so bekommen wir den nervigen und wirt-
schaftsschädlichen Dauerstau, dem unsere Pendler*innen täglich ausgesetzt
sind, die Umweltbelastung und die Kapazitätsprobleme bei Bus und Bahn end-
lich in den Griff. Um mehr Menschen von der Nutzung des klimafreundlichen
ÖPNV zu überzeugen, müssen wir die Kapazitäten erweitern. Für die Mobilität
von morgen brauchen wir neue Mobilitätskonzepte, einen anderen Verkehrsmix
und auch neue Verkehrswege.
Fahrten rauf, Preise runter
Unser Ziel ist ein „Ticket für alle“ für 1 Euro am Tag im gesamten Verkehrsver-
bund. Dafür könnte das vom VRS entwickelte, „e Ticket-System“ bei 365 Euro pro
Jahr gedeckelt werden. Kinder und Jugendliche sollen den ÖPNV bis 18 Jahren
kostenfrei nutzen können. Auf dem Weg dahin gilt für uns die Formel: Fahrten
rauf, Preise runter! Mehr Busse auf die Straße.
Natürlich wissen wir alle gemeinsam, dass es viel klüger ist mit „Öffentlichen“
zu fahren. Aber wenn wir das doch wissen, dann müssen wir doch schnellst-
möglich mit dem 1-Euro-Ticket starten. Und wenn es nur als Pilotprojekt in
Much wäre, lassen Sie uns ausprobieren, ob nicht der Preis der Tickets auch die
Nachfrage steuert.
Schnellbuslinien ausbauen
Dafür wollen wir die Taktungen weiter verbessern, mehr Schnellbuslinien als
Zubringer zum Schienenverkehr einführen. Den Anfang hat dankeswerter
Weise die Kreistagsfraktion der SPD bereits mit der Initiative zur Einführung
des Schnellbusses von Overath nach Much und der Erweiterung der Linie von
Much über Neunkirchen nach Siegburg gemacht. Außerdem wollen wir WLAN
in Bussen und Bahnen inklusive entsprechender Ladeinfrastruktur für mobile
Endgeräte ausbauen.
Natürlich finanzieren und bestimmen wir das nicht in Much, aber wir können
und werden die laute Stimme für Much in allen entsprechenden Gremien sein.
Ein Ausbau des Lärmschutzes durch Verbot besonders lauter Maschinen sowie
ein Passagiernachtflugverbot am Flughafen Köln/Bonn sind unerlässlich, um die
Interessen von Flughafen und Mucher Anwohner*innen fairer auszugleichen.
Das alles muss selbstverständlich nicht Much finanzieren, hier ist der Kreis in
Zugzwang.
5Eine nachhaltige Verkehrspolitik setzt an weiteren Punkten an: Wir wollen
Verkehre vermeiden. Das gelingt z.B. über flexiblere Arbeitszeitmodelle und
mobiles Arbeiten.
Wenn es überhaupt etwas Positives an der Corona-Pandemie gab, dann waren
es deutlich freiere Straßen auch als Konsequenz des Home-Office.
Carsharing – Nachhaltig in die Zukunft
Als flexible Alternative und Ergänzung zum Ausbau des ÖPNV bietet sich Car-
sharing zur Steigerung der Mobilität bei gleichzeitigem Schutz der Umwelt an.
Das Teilen von Autos ist längst nicht mehr auf Großstädte beschränkt, sondern
wächst laut einer Statistik des Bundesverbands Carsharing e.V. (BCS) vor allem
in kleinen Kommunen und im ländlichen Raum. Viele Mucher Haushalte sind im
Besitz von Zweitwagen, was sich durch Carsharing deutlich reduzieren ließe.
Hier käme dann die Mobilstation ins Spiel. An einem zentralen Platz (Rathaus)
sind die Autos fürs Carsharing und die E-Bikes mit ihren Ladestationen unter-
gebracht. Es sind verschiedene Modelle möglich. Das für Much passende sollte
geprüft und zeitnah umgesetzt werden.
Mucher Radverkehr
Das Fahrrad ist eine umweltfreundliche Alternative zum Auto, wenn es um die
Bewältigung kürzerer Strecken geht. Dies gilt insbesondere im Zeitalter der
E-Bikes. Genauso wird das Fahrrad auch gerne in der Freizeit von Mucher*innen
und von Touristen genutzt. Insgesamt ist es in den letzten Jahren bereits zu
einer starken Zunahme des Fahrradverkehrs gekommen. Dieser Trend hat sich in
Coronazeiten noch deutlich verstärkt.
Leider hält die Infrastruktur mit dieser Entwicklung nicht Schritt. Die Mehrzahl
der Radwege im Gemeindegebiet sind holprig und uneben. Auch werden sie nie
gereinigt, auch wenn Scherben oder andere Hindernisse auf den Wegen liegen.
Die bestehenden Radwege müssen dringend in einen guten Zustand gebracht
und regelmäßig gepflegt werden.
Sie reichen aber auch für den jetzt schon vorhandenen Bedarf bei weitem nicht
aus. Wir wollen daher den Mucher Radverkehr massiv fördern und über sichere
Radwegverbindungen ausbauen. Wir haben dazu bereits einen durchgehenden
Radweg von Marienfeld nach Overath beantragt. Wir müssen auch weiterhin
Radschnellwege, Radpendlerrouten, Radwege ausbauen und in die E-Bike Infra-
struktur investieren. Das Fahrrad – ob als E-Bike, altherkömmlich oder Lastenrad
- ist der schlafende Riese der Verkehrspolitik in der Region. Das bereits vorlie-
gende Radwege-Konzept muss endlich umgesetzt werden.
Barrierefreie Haltestellen überall in Much
Damit alle Menschen tatsächlich mit dem Bus in Much fahren können, benöti-
gen wir nicht nur eine bessere Taktung der Busse, wir benötigen auch barriere-
freie Haltestellen. Wir wissen natürlich, dass es hierfür eine „Ausbauliste“ der
Haltestellen in Much gibt. Aber wir sollten auch von Much aus darauf drängen,
dass der Ausbau der Haltestellen deutlich schneller passiert.